Nachts um eins in Sachsenhausen. Es ist doch ganz schön viel los, mehr als ihr wart hätte. Vielleicht sogar mehr als früher, als wir hier rumgezogen sind.
ich stehe vor einem kleinen Imbiss. Laut Prinz Frankfurt gibt es hier angeblich den besten Döner der Stadt. Ein kleiner Snack käme mir jetzt recht.
Mein Blick wandert über die Straße. Pizzeria Petro. Das alte Leucht-Schild wirkt schäbig zwischen den hellen Reklameschildern der Konkurrenz. Schäbig, aber wie ein Stück Heimat. Die Pizzeria Pedro kenne ich, seit ich ein kleines Kind bin. Ich weiß nicht wie oft mein Papa mich mitgenommen hat hier her. Es ist eine ältesten Pizzerien von Frankfurt. Als ich sechs war, war Pizza für mich immer Pizzeria Petro, obwohl wir weit entfernt gewohnt haben. Aber damals gab es hat aber nicht viele Pizzerien.
Auf dem Werbezettel war immer ein Gesicht, das man drehen konnte: schaut es traurig so stand drunter „Keine Pizza“. Schaute es froh so stand drunter „Ich war bei Pizzeria Petro“. In den 70igern war Der Laden schwer angesagt. Mitte der Achtziger, als ich dann 20 war, kam ich auch oft vorbei. Die Zeit der Selbständigkeit, des Weggehend und des Erwachsen werden. Da war der Laden aber eher traurig und trotzdem kam ich immer wieder.
Heute sah man schon von weiten: der Laden brummt. Eine Traube von Menschen stand davor. Aber für mich war das keine Frage. Ich liess den Döner sausen und stellte mich an.
Vier Mann standen in der kleinen Theke und bedienten, belegten, backten und kassierten im Akkord.
Die Pizza Tonno war verdammt lecker. In Gedanken sass mein Papa mit mir am Tisch. Ach Papa, wenn ich dir eine Pizza dorthin liefern lassen könnte, wo du nun bist, dann würde ich das tun. Danke für all diese Erinnerungen.