Unsere ersten Kisten sind ja schon gepackt. Wenn etwas im Weg liegt, dann wird es einfach in eine Kiste gepackt und weg ist es.
Die Kisten nahm meine Mutter zum Anlass, von dem Umzug 1970 von Berlin nach Frankfurt zu erzählen. Zu der damaligen Zeit gab es ja noch keine Reiseerleichterungen durch die DDR. Der Umzug selber wurde von einer Spedition vorgenommen, aber die Papier-Arbeit im Vorfeld war enorm. In einem Verzeichnis mit dreifacher Ausführung musste ganz penibel vermerkt werden, was in JEDER Umzugskiste so steckte. Für Bücher und Schallplatten waren die Anforderungen noch höher. Hier musste jedes einzelne Buch und jede Platte mit Künstler, Titel, Verlag etc aufgeführt werden. Diese Listen, sogar in fünffacher Ausfertigung, mussten im Vorfeld abgegeben werden und die DDR konnte die Mitnahme bestimmter Bücher oder Platten verbieten.
Es gab damals keine Computer und Drucker. Man darf nicht vergessen, dass die ganzen Listen mit einer Schreibmaschine mit Durchschlägen erstellt wurden. Ein Haufen Arbeit.Noch schlimmer waren nur die Dias. Hier hätte jedes Dia mit Inhalt in der Liste stehen müssen. Zum Glück waren es nicht soviele, deshalb passten sie in das Fluggepäck.
Da haben wir es heute einfacher. Alles rein in die Kiste und nur das Ziel-Zimmer aussen markieren. Fertig. Nur manchmal, wenn wir mit einigen Sachen doch zu voreilig gewesen sind und sie doch noch benötigt werden, dann wünsche ich mir eine solche Liste…