Vielleicht bin ja etwas blauäugig, aber ich dachte immer, Politiker sind Experten in Regierungsfragen. Experten darin, die Meinung von Experten erfolgreich in Maßnahmen umzusetzen. Deswegen sollten sie die Position ja auch besetzen.
„Politik ist die Kunst des Möglichen“ lautet ein Zitat von Bismark. Das Ziel ist es, das Mögliche umzusetzen. Aber Politiker heute sind mehr Verhinderer als Künstler des Möglichen. Das Mögliche wird zugunsten dem Wohle der Partei-Interessen geopfert. Die Partei-Interessen fallen natürlich oft mit den persönlichen Vorteilen zusammen.
Wohin das führt sieht man in Ländern wie Griechenland, die dieses System perfektioniert haben.
„Als letzten Vorschlag zur Verhinderung eines Staatsbankrotts will der griechische Präsident eine Regierung aus Experten bilden.“ TAZ
Wenn die Politiker bankrott sind, kommen die Leute ins Amt, die da auch hingehören. Experten, die wissen was sie tun. Die inhaltlich handeln und denken. Die nicht durch Fraktionszwang beschränkt sind, sondern problemorientiert arbeiten. Das sollte eigentlich normal sein. Denn wir wählen Politiker zum Führen des Staates, zum Lösen von Problemen, zur Wahrung unserer Interessen. Und dabei sind mir und wohl fast allen Wählern die Partei-Interessen Wurst. Wir wählen keine Politiker zur Wahrung der Partei-Interessen.
Vielleicht ist das Experten-Modell das richtige Modell? Ich wünsche mir auf jeden Fall mehr inhaltliche Arbeit und weniger Partei-Politik.