Beständigkeit und Wechsel

Gestern abend wollten wir mal wieder griechisch Essen gehen. Da kommt mir zuerst unser alter „Grieche“ in Griesheim in den Sinn. Im Syrtaki in der Oberen Rützelstraße waren wir früher sehr oft. Anfang der 90ziger eröffnete Georg das Restaurant, das früher als „Zur Angelika“ eine reine Kneipe war. Irgendwie waren Angelika ich damals einer der ersten Stammgäste und so kamen wir mit Georg, dem Besitzer, ins Gespräch. Eigentlich hieß Georg irgendwie Georgius oder so, aber jeder nannte ihn Georg. Seine Frau kochte das beste griechische Essen.

Da wir uns auf dem PC gut auskannten, bekamen wir die Aufgabe, die Karte zu drucken. Das machte riesig Spass und Stück für Stück wurde Georg mehr Freund als Gastwirt. Eine Zeitlang war die Kneipe unser zweites Wohnzimmer. Irgendwann gab es die zweite Kneipe in Rödelheim. Die Zeit ging voran, Angelika und ich trennten uns, sie wanderte aus, und irgendwann gab Georg den Laden auf. Doch ein Vetter oder so übernahm den Laden. Speisekarte blieb gleich, die Atmosphäre auch. Man fühlte sich einfach wohl.

Doch dann zogen wir weg und bekamen Nachwuchs. Da geht man nicht mehr so oft Essen. So waren wir lange nicht mehr im Syrtaki. Als wir gestern Abend dort Essen wollten, staunten wir nicht schlecht. Der Laden ist jetzt in Orange gestrichen und im Nichtraucherraum wurde ein Buffet aufgebaut. Auch die Bedienung war neu. Da wir nicht in das Raucherzimmer wollten, gingen wir wieder. Drauߟen fiel uns auf. Das „Syrtaki“ gibt es nicht mehr. Das Restaurant heisst jetzt „Frankfurter Freiheit“. Die Karte ist neu und auch das Namensschild teilweise überklebt. Seit 1. Dezember 2012 ist das Restaurant neu. Wir sind zu spät gekommen. Irgendwie traurig, wenn eine solche Ära zu Ende geht. Soviele schöne Stunden habe ich bei diesem Griechen verlebt.

Wo wir schon mal da waren, gingen wir in Griesheim in die „Staustufe“. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Seit über zwanzig Jahren hat sich dort nichts verändert. Es gibt immer noch die besten Schnitzel der Stadt und das Bier schmeckt hier besonders gut. Schön ist die Kneipe nicht. Fliesen, viel dunkles Holz, einfache Gastrostühle (neuerdings mit beigen Polster). Aber trotzdem zu empfehlen. Hier habe ich 1989 meine Zwischenprüfung gefeiert und schon damals sah alles so aus. Selbst der Wirt hat sich nicht wirklich geändert. Der sah schon immer so alt aus.

Schön dass es sowas noch gibt. Orte der Beständigkeit, früher wie heute. Wo die Zeit einfach stehen bleibt und man sich einfach wohl fühlt.  Isabel hatte einen riesigen Spass. Sie turnte herum, lief von Tisch zu Tisch und schaute und staunte. Sie unterhielt nicht nur uns, sondern auch die Nachbartische. Und als sie ein Eis vom Wirt spendiert bekam, war sie komplett begeistert. Durch den Zuckerflash drehte sie nochmal auf und rannte durch das Lokal, kletterte zwischen den Barstühlen und hatte Spass.

Wir kommen bestimmt wieder!!

Beitrag über „Zur Staustufe“ Griesheim

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert