Diese Woche war Isabel gegen Abend hin schon sehr müde. Dann kann man ihr nichts rechts machen, immer wieder wieder wird geweint. Und Ausdauer beim Spielen hat sie danns schon gar nicht. Man kennt das ja: Man ist schlecht drauf und der Reste der Welt versteht einen überhaupt nicht. So ging es Isabel auch. Conny wollte ihr was vorsingen. Aber jedes Lied, dass sie anstimmte, war Isabel nicht recht. „Nein, das von Oma“ antwortet sie jedesmal. Selbst die sonstigen Favoriten wie „Das Krokodil vom Nil“, „Laterne, Laterne“ oder „St. Martin (das mit Gelbe, Rote, Grüne Blaue, lieber Martin komm und schaue“ waren ihr nicht Recht.
In ihrer Verzweifelung rief Conny in Flörsheim an. Aber Oma Karin war nicht das. Gut das Opa Peter zumindest das Lied kannte. Die Melodie war einfach: Hänschen Klein. Aber nicht mit dem original Text, sondern der Berliner Variante. Bis auf das Ende (das in der Gebekschen Fassung von der Berliner Variante abweicht) konnten dann Opa und Isabel das Lied wieder zusammen bringen.
Hänschen kleinging allein
in´n Berliner Turnverein
Turnt am Reck
fällt in´n Dreck
ist die Nase weg Kommt der Doktor Pillemann
klebt die Nas´ mit Spucke an
Allet jut, allet jut,
Hänschen kricht n Zuckerhut.
(Hänschen klein freut sich sehr
hat nun eine Nase mehr)
Und als beide so vor sich hinsangen kam ich dazu. Und in den hinteren Gehirnwindungen war dieses Lied seit 30 Jahren versteckt. Und trotzdem war es sofort wieder da. Nun werden wir der nächsten Generation dieses Kinderlid eintrichtern…